Förderung von Carbon Farming: Eine sinnvolle Strategie?

In zahlreichen aktuellen politischen Dokumenten liest man, wie wichtig Carbon Farming als eine sogenannte Negativemissionstechnologie sei. Da Negativemissionen (also Prozesse, die der Atmosphäre Treibhausgase entziehen – genau das Gegenteil dessen, worin wir Expert:innen sind) laut Modellrechnungen zur Erreichung von Klimazielen unentbehrlich sind, ist das nur verständlich. Doch die Frage stellt sich, wie zielführend bzw. aussichtsreich verschiedene Ansätze zur Förderung von Carbon Farming sind.

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Modelle für die Agrarumweltpolitik

Eine der großen Herausforderungen der Agrarumweltpolitik ist (regelmäßige Leser*innen dieses Blogs werden meine „alte Laier“ wiedererkennen) die Heterogenität der Landwirtschaft, d. h. die räumlich stark variierenden biophysikalischen, wirtschaftlichen, sozialen Bedingungen der einzelnen Regionen, Betriebe und Felder. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die an einem Standort generiert wurden (bspw. hinsichtlich des Einflusses einer Maßnahme wie Blüstreifen auf ein bestimmtes Umweltziel wie Biodiversität), können nicht 1:1 auf andere Standorte übertragen werden. Gleichzeitig ist der Aufwand, alle Umwelteffekte einer jeden Maßnahme und Praktik an jedem Standort zu messen, zu groß. Genau deswegen gibt es Modelle. Und diese können für die Agrarumweltpolitik sehr nützlich sein.

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Fairness vs Effizienz bei Agrarumweltzahlungen revisited

In meinem letzten Beitrag diskutierte ich die vermeintliche Spannung zwischen Fairness und Effizienz bei (ergebnisorientierten) Agrarumweltzahlungen, einem ansonsten recht sinnvollen Instrument der Umweltpolitik. Den Studierenden in meiner Vorlesung Naturschutzökonomie an der Hochschule Anhalt verdanke ich nun den Impuls zu ein paar weiterführenden Gedanken zu dem Thema, die ich nun gern ausformulieren würde.

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Agrarumweltzahlungen: Fairness vs. Effizienz?

Eine der häufigsten Kritiken an der Ökonomik ist, dass sie das Kriterium der Effizienz überbetone und Fragen der Gerechtigkeit ignoriere. Tatsächlich trennen Ökonom*innen diese beiden Aspekte oft voneinander und meinen mitunter, Gerechtigkeit sei kein genuin ökonomisches Problem. Doch selbst wenn man Gerechtigkeit als Teil der ökonomischen Perspektive betrachtet, denkt man als Ökonom*in doch oft zuerst an Fragen der Effizienz – und damit an Knappheit und Zielkonflikte. Ein schönes Beispiel für die Spannung zwischen den beiden Kriterien durfte ich schon mehrmals mit Nichtökonom*innen im Kontext ergebnisorientierter Agrarumweltzahlungen diskutieren. Nun möchte ich diese Spannung heute etwas systematischer angehen.

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Von Landwirtschaft und Apotheken

Seit inzwischen ca. 3,5 Jahren befasse ich mich in meiner Forschung vor allem mit den Umweltfolgen der Landwirtschaft sowie mit Agrarumweltpolitik. In dieser Zeit habe ich oft Beschwerden seitens der Landwirt*innen gehört bzw. gelesen, die mit der (wachsenden) Zahl der Regularien, denen ihre landwirtschaftliche Praxis unterliegt, unzufrieden sind. Mitunter wird dies gar als ein Grund für das Höfesterben genannt. Bei allem Verständnis für diese Unzufriedenheit ist mir letztens aufgefallen, dass es eine andere Quelle gibt, aus der ich ähnliche Beschwerden höre – die aber hinsichtlich „Durchreguliertheit“ nach meiner Wahrnehmung dann doch in einer ganz eigenen Liga spielt: Apotheken.

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