Investitionsförderung für nachhaltige Landwirtschaft und Quersubventionierung von Großkonzernen

In zwei aktuellen Texten (hier und da) habe ich mich für die verstärkte Nutzung von Investitionsförderung ausgesprochen als einem Instrument, das die Transformation der Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit bzw. Multifunktionalität unterstützen kann. Gestern beim Vortrag von Robert Finger (ETH Zürich) am UFZ kam die Diskussion ebenfalls auf Investitionsförderung im Kontext der Nachhaltigkeitspotenziale der Digitalisierung. Dabei ging es unter anderem um die Frage, ob man mit Investitionsförderung nicht am Ende „Agrarmultis“ wie bspw. Bayer quersubventioniert. Und ich habe mich gefragt, ob das schlimm wäre.

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Hain der Gedankenexperimente

Ich bin Sozialwissenschaftler aus Überzeugung. Sogar in meiner Freizeit lese ich bevorzugt Bücher, die sozialwissenschaftliche Themen berühren – seien es historische Abhandlungen über das Funktionieren der Gesellschaft des Dritten Reichs, long-form-Reportagen des polnischen Verlags Czarne, bevorzugt über Südosteuropa oder… Science Fiction. Über den sozialwissenschaftlichen Wert von Büchern, die Science Fiction zugeordnet werden, schrieb ich bereits vor einer Weile. Heute möchte ich über das Werk einer konkreten Autorin schwärmen, die es mir in dieser Hinsicht ganz besonders angetan hat: Ursula K. Le Guin.

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Die Herausforderung räumlicher Koordination

Eine auf Biodiversitätsschutz ausgerichtete Agrarumweltpolitik steht vor zwei großen, bisher weitgehend ungelösten Herausforderungen: zum einen ist da die fehlende Sicherung der Dauerhaftigkeit von Maßnahmen, da die Anreize nur begrenzte Laufzeit haben und anschließend wieder rückgängig gemacht werden können (dabei sollte man beachten, dass ein schlichtes Verbot der Rückgängigmachung – wie bspw. bei Hecken – abschreckend und damit kontraproduktiv sein kann; die Sache ist also verzwickt). Damit habe ich mich bereits vor einer Weile im Kontext des Carbon Farming auseinandergesetzt und komme ein andermal nochmal darauf zurück. Heute soll es um die zweite ungelöste Herausforderung gehen, die daraus resultiert, dass Biodiversitätsschutz sehr stark von der Landschaftsstruktur abhängt, die kein einzelner Agrarbetrieb allein im Griff hat. Vielmehr bedarf es hier der räumlichen Koordination.

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Wissenschaft ohne Burnout?

Wissenschaftler:in ist in vielerlei Hinsicht ein großartiger Beruf. Zumindest in Deutschland wird er recht gut bezahlt (anderswo, inklusive meines Herkunftslandes Polen, sieht es diesbezüglich ganz anders aus). Man darf sich intellektuell „austoben“ und ist dabei relativ frei bei der Wahl der Themen, Methoden und Kooperationspartner:innen. Für manche ist es beinahe ein bezahltes Hobby. Klingt erstmal super. Doch leider hat gerade die Freiheit eine Schattenseite. Wissenschaftler:innen sind eine Berufsgruppe mit erhöhtem Burnout-Risiko.

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Transformation und Utopien in einer komplexen Welt

Gesellschaftliche Debatten sind heutzutage voller expliziter Wünsche nach transformativem Wandel. Viele von ihnen betreffen verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit, den generellen Wunsch, die Gesellschaft in einen Zustand zu transformieren, in dem sie ohne fossile Ressourcen auskommt, in dem die Biodiversität nicht mehr schwindet – und in dem es mehr Menschen gleichermaßen gut geht. Mit diesem Wunsch gehen oft mehr oder minder konkrete Vorstellungen einher, wie der erwünschte gesellschaftliche Zustand auszusehen hat – es sind Zukunftsbilder oder Utopien. Die Frage stellt sich: Sind solche Zukunftsbilder sinnvoll oder gar hilfreich?

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Good farmer, social identity and meta-preferences

Understanding why farmers act and make decisions the way we observe them to do is at the core of my work. And to advance this understanding, I firmly believe it is imperative to go beyond economics, even though this is formally my disciplinary „home“. This need to look beyond one’s own discipline has been recognized by agricultural and environmental economists for a while. However, due to economics‘ quantitative orientation, we usually turn to psychology when looking for inspiration on how to more richly describe and analyze human behaviour. Even there, we tend to stick to approaches that are easily compatible with economics – especially, the reasoned action approach a.k.a. theory of planned behaviour, which is increasingly popular in agricultural economics. But there is more. There is (way) more in psychology, as demonstrated e.g. by Christian Klöckner’s Comprehensive Action Determination Model (CADM), about which I will definitely write something in the future, as we are planning to use it in AgriScape. But there is also more in other disciplines, e.g. sociology or human geography. It’s just not as amanable to the individual-oriented, quantitative approaches of economics. Anyhow, one of the coolest concepts I have stumbled upon in this literature is the „good farmer“. And today I’m going to show how it links back to an underappreciated economic concept, namely meta-preferences.

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My principles of PhD supervision

I’m still rather new to supervising PhD researchers. My first just finished her PhD successfully; right now, I am supervising or co-supervising six more, at different stages and also in different disciplines (blame it on a highly interdisciplinary working environment). The experiences I’ve made as supervisor so far go into my principles together with what I’ve learned from my own PhD project as well as talking to others, seeing what they’re struggling with as supervisors and PhD researchers.

My principles reflect what I am aspiring to as supervisor – they are not to be understood as general recommendations. Some of them may have claims to generality, some are definitely a matter of personal taste and some may be controversial. But decide yourself. Here they come, in a rather random order (though I tried to cluster them thematically):

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