Performance-Indikatoren für agrarökonomische Zeitschriften

Blogbeitrag von Robert Finger, Nils Droste, Bartosz Bartkowski und Frederic Ang. Parallel veröffentlicht auf Agrarpolitik.

Was ist eine gute Zeitschrift für eine Veröffentlichung? Die Bewertung der Qualität von Zeitschriften im Bereich Agrarökonomik und -politik basiert häufig auf bibliometrischen Informationen wie dem Impact Factor oder auf subjektiven Reputationsrankings (z. B. von GEWISOLA). Es gibt jedoch auch andere Faktoren jenseits bibliometrischer Indikatoren, die für die Entscheidung über die Einreichung eines Manuskripts relevant sein können. So spiegeln Metriken wie der Impact Factor unter Umständen nicht die erwarteten Auswirkungen einer Veröffentlichung in bestimmten Zeitschriften auf die Karriere wider. Darüber hinaus wird die Wahl der Zeitschrift auch durch eine Reihe anderer Kriterien bestimmt, wie z. B. die Geschwindigkeit der Begutachtung, die Wahrscheinlichkeit der Annahme, die Bearbeitungszeit und das Prestige. Für Zeitschriften im Bereich der Agrarökonomie und -politik fehlt uns ein breiter Überblick über derartige Kennzahlen und Informationen, die Autor:innen bei ihren Publikationsentscheidungen unterstützen könnten. Einen solchen Überblick bieten wir hier.

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Woher weiß ich, was ich zu wissen glaube?

Was ich hier auf dem Blog schreibe, überschreitet oft die Grenzen meiner wissenschaftlichen Expertise im engeren Sinne. Das habe ich bereits vor einer Weile im Kontext meines Hauptthemas, der Landwirtschaft, thematisiert (Was weiß ich schon über Landwirtschaft?). Und auch in meiner Forschung habe ich direkt oder indirekt mit Fragen zu tun, für deren eigenständige Beantwortung ich nicht über das notwendig methodische und theoretische Wissen verfüge. Die Frage stellt sich also: Woher weiß ich, was ich zu wissen glaube? Allgemeiner ausgedrückt: Woher wissen Wissenschaftler:innen in interdisziplinären Forschungskontexten, was sie zu wissen glauben, was aber jenseits ihrer eigentlichen Expertise liegt?

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Was ist Peer-Review und wie funktioniert er?

Arbeitet man in der Wissenschaft, findet man recht schnell (und oft auf schmerzhafte Art und Weise), was Peer-Review ist und wie er funktioniert. Und auch in den Medien ist zumindest der Begriff spätestens im Zuge der Pandemie immer präsenter geworden, zum Beispiel wenn davor gewarnt wird, Forschungsergebnisse aus sogenannten Preprints für bare Münze zu nehmen. Inzwischen gibt es daher auch einige Erklärungen, was der Peer-Review genau ist, welche Rolle er spielt, wie er funktioniert und welche Tücken mit ihm einhergehen. Trotzdem ist mein Gefühl, dass ein bisschen mehr Aufklärungsarbeit nicht schaden würde.

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Die Kunst der wissenschaftlichen Zusammenarbeit: Ko-Autor*innen

Wissenschaft, gerade Nachhaltigkeitswissenschaft, ist ein kollaboratives Unterfangen. Das trifft insbesondere auch auf das Schreiben von Publikationen zu. Daher ist es von erheblicher Bedeutung, dass man sich passende Kooperationspartner*innen und letztlich Ko-Autor*innen sucht, die nicht nur die notwendige Expertise mitbringen, sondern mit denen man auch gut klar kommt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man an die Ko-Autor*innen-Suche herangehen kann.

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Elsevier und die Notwendigkeit kollektiver Lösungen

Aufgrund der vorerst gescheiterten Verhandlungen des DEAL-Verbundes deutscher Forschungsorganisationen mit dem niederländischen Verlagsgiganten Elsevier hat man als Forscherin in Deutschland derzeit keinen Zugang zu Elsevier-Inhalten, die 2018 und 2019 veröffentlicht wurden. Man kommt zwar weiterhin über Fernleihe, Repositorien sowie weniger legale Alternativen an die gewünschten Publikationen heran. Doch der Konsens in der Wissenschafts-Community ist, dass Elsevier ein Problem ist – als Ausdruck der Unterstützung der Open-Science-Ziele sowie als Druckmittel gegen Elsevier entscheiden sich daher viele für zahlreiche Formen des Boykotts. Dabei stößt man als Einzelner jedoch auf Grenzen, wie ich gerade.

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To be or not to be: Möchtegern-kreative Titel wissenschaftlicher Artikel

Vor mehr als drei Jahren wies ich hier darauf hin, wie kreativ manche Wissenschaftler*innen bei der Formulierung von Artikeltiteln sind. Doch sind das leider seltene Ausnahmen – in den meisten Fällen sind die Titel wissenschaftlicher Publikationen entweder trocken und dröge, oder aber möchtegern-kreativ. Letzere greifen auf mitunter völlig abgedroschene Phrasen zurück, und um diese soll es heute gehen.Weiterlesen »

A synthesis of journal rankings in Agricultural Economics and Environmental & Resource Economics

This text has been published simultaneously on Agrarpolitik and Skeptische Ökonomik.

Bartosz Bartkowski, Nils Droste, Robert Finger1

Rankings of academic journals are often used as indicators for the quality and relevance of publications, and with that researchers and institutions (e.g. Kalaitzidakis et al., 20032). Such rankings may even serve as guidance especially for early-career researchers regarding where to submit their manuscripts. Rankings of this type do not substitute an in-depth quality assessment of publications and journals and their use requires critical reflection (see e.g. Laband 20133). Yet, they still provide valuable information. Next to various rankings based on bibliometric analyses such as the ‘Impact Factor’ (with different data sources and calculation methods), there have been several alternative ranking proposals in the fields of agricultural economics as well as environmental and resource economics. For example, Herrmann et al. (2011) proposed a survey-based ranking for agricultural economics; Halkos and Tzeremes (2012) use a data-envelopment analysis fed by bibliometric information to generate a ranking for agricultural, environmental and resource economics. Here, we present the first attempt to synthesize different rankings for both agricultural economics as well as environmental and resource economics (AERE). Though such synthesis cannot solve the general problems of journal rankings, we believe that it might increase the reliability and thus usefulness of the available information.

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Mirowski und Open Science: mehr Schall und Rauch als alles andere?

Philip Mirowski ist vor allem für seine wissenschaftshistorische Kritik der neoklassischen Ökonomik bekannt, insbesondere in More Heat Than Light (schon lange auf meiner Leseliste…). Wenn so jemand einen kritischen Artikel über Open Science schreibt, horche ich naturgemäß auf. Doch stellt sich heraus, dass The future(s) of open science vor allem viel Schall und Rauch ist, ein „old man’s rant“ über bösen Neoliberalismus, der hinter jeder Ecke hervorlugt. Dabei enthält Mirowskis Text durchaus interessante Erkenntnisse – geht aber gleichzeitig sehr selektiv und einseitig mit Open Science um.Weiterlesen »

Wie Elsevier meine Publons-Statistik kaputt macht

Vor einer Weile beschlossen deutsche Hochschulen und Forschungsinstitutionen, dass es nicht angeht, dass Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung sich hinter Paywalls verstecken; sowie dass gegen die Marktmacht der großen Wissenschaftsverlage (allen voran Elsevier) irgendwas getan werden muss. Also wurde DEAL gegründet: ein Verbund deutscher Wissenschaftsorganisationen, der in Verhandlungen mit den drei Großverlagen Elsevier, Springer Nature und Wiley getreten ist, um einheitliche, faire Bedingungen für die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen zu erreichen. Während Spinger und Wiley sich sofort kooperativ zeigten, sperrt Elsevier, der größte und berüchtigste Wissenschaftsverlag der Welt, sich konsequent.

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