Braucht man ökonomische Bewertung?

Zählt man meine Master-Arbeit dazu, beschäftige ich mich seit nunmehr 3 Jahren mit der ökonomischen Bewertung. Seit 2 Jahren besteht mein Ziel (bzw. das meiner Dissertation) darin, sie konzeptionell und teilweise auch methodisch weiterzuentwickeln. Wie ich hier schon des Öfteren kundgetan habe, finde ich, dass ökonomische Bewertung oft zu Unrecht kritisiert wird. Doch das heißt nicht, dass alle Kritik verfehlt ist. Aus meiner Sicht ist die schwierigste Frage, die man mir als „bewertendem Ökonomen“ stellen kann, die nach der Zweckmäßigkeit des Ganzen – wozu braucht man ökonomische Bewertung? Was kann sie tatsächlich leisten?Weiterlesen »

Die Grenzen der Effizienz

Wenn es einen Begriff gibt, der die ökonomische Perspektive (zumindest im Sinne der Mainstream-Ökonomie) besonders gut zusammenfasst, dann ist es wohl „Effizienz“. Und genau dieses Konzept wird der Ökonomie oft zum Verhängnis, wenn ihr vorgeworfen wird, dass sie die Effizienz zum allein relevanten Kriterium privater wie öffentlichter Entscheidungen erhebe. Doch eigentlich beruht dieser Vorwurf auf einem Missverständnis, und zwar sowohl seitens der Kritiker als auch der Ökonomen selbst.Weiterlesen »

Werte oder Zahlungsbereitschaften?

Cecil Graham: What is a cynic?
Lord Darlington: A man who knows the price of everything, and the value of nothing.
Cecil Graham: And a sentimentalist, my dear Darlington, is a man who sees an absurd value in everything and doesn’t know the market price of any single thing.

Die ökonomische Bewertung bzw. Inwertsetzung von Naturgütern (oder auch dem menschlichen Leben) wird häufig kritisiert als unmoralisch bzw. wichtige „moralische Werte“ außer Acht lassend. Wie kürzlich in einem Zeitungskommentar ausgedrückt, „wer mit Moral rechnet, braucht mit Moral nicht zu rechnen“. Ist diese Kritik denn gerechtfertigt?Weiterlesen »

Diskontieren, Kosten-Nutzen-Analyse und Nachhaltigkeit

Wir Umweltökonomen sind schon eine seltsame Spezies. Wir bepreisen die Natur. Wir betrachten sie als ein Bündel von Gütern und Quelle von Dienstleistungen bzw. als Naturkapital. Wir wägen materiellen Nutzen gegen die so vulgarisierten „Naturwerte“ im Sinne aggregierter Zahlungsbereitschaften ab, um den gesellschaftlichen Nettonutzen verschiedener Projekte „objektiv“ zu erfassen. Wir definieren Nachhaltigkeit auf eine seltsame Art und Weise als einen über die Zeit nicht-abnehmenden Konsumfluss. Und wir diskontieren bzw. zinsen auch noch ab, wodurch wir die Interessen künftiger Generationen „verschwinden lassen“. Haben wir sie denn noch alle?Weiterlesen »

Einige Kontroversen zur Weihnachtszeit

Um das Weihnachtsloch zu überbrücken, bemüht man oft diverse best-of-Listen. Im ähnlichen Sinne möchte ich heute meine Meinung(en) zu ein paar kontroversen Themen zusammenfassen, über die ich auf dem Vorgänger dieses Blogs geschrieben habe. Gleichzeitig wäre damit die „ideologische Ausrichtung“1 des Letzteren skizziert, was vielleicht dem einen oder anderen Leser die Orientierung erleichtert.Weiterlesen »

Ökonomische Bewertung der Natur – die Wurzel alles Bösen?

Die ökonomische Bewertung von Ökosystemen und ihren Dienstleistungen erregt regelmäßig die Gemüter. Sei es in Fachzeitschriften, sei es auf Konferenzen (z.B. der degrowth-Konferenz im September 2014 in Leipzig) oder in den Medien. Die Liste der Vorwürfe ist lang und divers. Einige sind berechtigt und sollten ernst genommen werden, andere fußen auf Unverständnis der Methode und überzeichnen mittels konstruierter Implikationen und vermuteter Folgen. Im Folgenden möchte ich nur auf einige Vorwürfe eingehen, um zu skizzieren, was ökonomische Bewertung ist und was sie aus meiner Sicht nicht ist.Weiterlesen »