Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die Landwirtschaft enorme Produktivitätsfortschritte erzielt, sodass Ernährungssicherheit, der alte Hauptfokus der europäischen und deutschen Agrarpolitik, nicht mehr bedroht ist. Dank synthetischen Inputs und immer effizienterer Landtechnik machte die Landwirtschaft sich dabei unabhängiger von den Rückkopplungen aus den Ökosystemen, in die sie eingebettet ist. Dies hatte teilweise gravierende negative Folgen für diese Ökosysteme, die von „ausgeräumten“ Landschaften und Emissionen von Nährstoffen, Toxinen und Treibhausgasen beeinträchtigt werden. So werden nun Forderungen nach einer nachhaltigeren und weniger auf nur Nahrungsmittelproduktion fokussierten Ausrichtung der Landwirtschaft immer lauter, Agrar- bzw. gar Landwende ist das Stichwort. Doch wie kommt man dahin? Und was sind die Herausforderungen? Weiterlesen auf Progressive Agrarwende
Kategorie: Technologien
Über den Blog
Eine kurze Einführung für neue Leser:innen.
Weiterlesen »Skeptische Ökonomie 2017 (nicht nur) in Zahlen
1: Anzahl der Doktorgrade, die der Autor von Skeptische Ökonomie 2017 erlangt hat (auch: Anzahl der Bücher, die derselbe geschrieben hat)
3: so lange (in Jahren) gibt es Skeptische Ökonomie schon (seit 7.12.2014)
7: so lange gibt es sie, wenn man die englischsprachige Vorgängerin mitrechnet (seit September 2010)
33: so oft wurde hier 2017 kommentiert
33: Anzahl der 2017 auf Skeptische Ökonomie veröffentlichten Beiträge
11.773: so oft wurde Skeptische Ökonomie vergangenes Jahr aufgerufen
20.000: diese Gesamtzahl von Aufrufen knackte Skeptische Ökonomie im Dezember
Die populärsten neuen (d. h. 2017 verfassten) Beiträge waren:
- Warum es OK ist, Sci-Hub zu nutzen (obwohl es illegal ist)
- Marktmacht der Wissenschaftsverlage: drei kurze Anekdoten
- Misanthropischer Humanismus
- Energiewende – einige Klarstellungen
- Nun sag, wie hast du’s mit dem bedingungslosen Grundeinkommen?
- Afrikas Misere und Fair Trade
- Bioökonomie in einer begrenzten Welt
Dauerbrenner (die populärsten älteren Beiträge):
- Diskontieren, Kosten-Nutzen-Analyse und Nachhaltigkeit
- Logische Konsistenz, moralische Intuition und das Trolley-Problem
- Die sozialen Dilemmata des Umweltschutzes
Was sonst noch geschah:
- Mein Interesse an landwirtschaftlichen Themen ist deutlich gestiegen (z. T. wegen des Projekts, in dem ich zzt. arbeite und wohl noch ein paar Jahre arbeiten werde).
- Ich habe eine Reihe von Beiträgen gestartet, in denen ich aus meiner wissenschaftlichen Arbeit berichte.
- Ich habe angefangen, meine Beiträge zu gendern.
- Exploring Economics, an dessen Erstellung meine Wenigkeit beteiligt war, wurde ausgezeichnet.
- Die alte (aber laufend aktualisierte) Liste mit Leseempfehlungen wurde durch eine belletristische ergänzt.
Danke fürs Lesen!
Grüne Gentechnik und die Grenzen repräsentativer Demokratie
Kürzlich war ich auf einer sehr interessanten Summer School zum Thema Genome Editing – Beyond the Precautionary Principle?, organisiert vom Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaft (TTN) der LMU München. In meinem Vortrag plädierte ich dafür, eine breite und offene gesellschaftliche Debatte über moderne Genome-Editing-Technologien (allen voran CRISPR/Cas) anzustoßen, bevor man mittels „science-based regulation“ die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen stellt. Eine ähnliche Argumentation (in verkürzter Form) verwendete ich vor ein paar Tagen in einer Diskussion auf dem Blog von Bauer Willi (hier) – hier wie da stieß ich auf teilweise Ablehnung, die u. a. aus einem meines Erachtens problematischen Demokratie-Verständnis resultiert. In der Tat bietet die grüne Gentechnik eine gute Gelegenheit, über das Wesen der Demokratie nachzudenken.
Degrowth, Landwirtschaft und GMOs
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich versprochen, hin und wieder aus der eigenen Forschung zu berichten. Gerade bietet sich die erste Gelegenheit: ich habe die schnellste Publikation meiner Karriere veröffentlicht bekommen. Und das auch noch zu einem interessanten Thema.
Bio-Landwirtschaft ist schlecht?
Ich bin heute aufmerksam gemacht worden auf ein Video des New Scientist (das man sich hier ansehen können müsste; der dazugehörige Artikel ist leider hinter einer Paywall), das eine einfache und vermeintlich klare Botschaft vermittelt: wenn man den Planeten retten möchte, sollte man aufhören, den gemeinhin als Bio-Lebensmittel bekannten „Unsinn“ (mumbo jumbo) zu kaufen. Die Argumente sind knapp und bestechend: Bio-Landwirtschaft verbrauche mehr Fläche als konventionelle Landwirtschaft, u. a. führe es zu Regenwald-Rodungen, und überhaupt sei Gentechnik die bessere Lösung, weil man mit ihrer Hilfe bspw. die Stickstoffaufnahme-Effizienz von Anbaupflanzen erhöhen könne. Ich habe schon lange nicht mehr eine so einseitige Argumentation gesehen.Weiterlesen »
Was ändert sich durch CRISPR/Cas-Genome-Editing?
Schon mal von Genome Editing oder CRISPR/Cas gehört? Nein? Dann wird mal Zeit.Weiterlesen »
Was ist Gentechnik?
Die Krautreporter haben einen sehr spannenden Text von Nathanael Johnson von Grist übersetzt, der der Frage nachgeht, ob man Gentechnik klar definieren kann. Antwort: nein, nicht ohne sich selbst ins Knie zu schießen.
Über gentechnisch veränderte Organismen wird heiß diskutiert. Aber selten halte wir inne, um eine grundlegende Frage zu stellen: Gibt es überhaupt diese GVOs? Das ist eine wichtige Frage, denn niemand in dieser Diskussion kann wirklich sagen, was genau ein solcher Organismus ist. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass „GVO“ ein kulturelles Konstrukt ist. Es ist schlichtweg eine Metapher. Wir verwenden sie, um über eine Reihe von Ideen zu sprechen. Sie lässt sich nicht genau einer klaren Kategorie der realen Welt zuordnen. [mehr]
Kühe und Atomkraft
Im Polnischen gibt es eine Redewendung, die ich von meinen Eltern immer wieder gehört habe: „Tylko krowa nie zmienia poglądów“. Das bedeutet so viel wie „Nur eine Kuh ändert ihre Ansichten nicht.“ Ich nahm mir diesen Ausspruch sehr zu Herzen, was u. a. darin resultierte, dass ich inzwischen schon zweimal meine Meinung zu Atomkraft geändert habe. Und das innerhalb der lediglich fünf Jahre meiner Blog-Schreiberei. Vom erbitterten Atomkraft-Gegner zum verhaltenen Atomkraft-Befürworter zum verhaltenen Gegner. Eine Bestandsaufnahme.Weiterlesen »
5 Jahre Skeptische Ökonomie
Gerade eben wurde mir von WordPress mitgeteilt, dass ich seit inzwischen genau 5 Jahren einen Blog bei ihnen habe. Da habe ich mich an meine Alma mater erinnert gefühlt, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die sich als 1502 gegründet versteht (Gründungsjahr der Universität Wittenberg), obwohl in Wittenberg kein regulärer Universitätsbetrieb stattfindet und die Geschichte der Uni von 1502 bis heute keineswegs stetig verläuft (Interessierten empfehle ich den Wikipedia-Eintrag zur MLU). So betreffen die 5 Jahre auch bei mir sowohl den alten englischen Blog als auch den aktuellen deutschen. Immerhin gab es bei mir keinen klaren Bruch und thematisch einen mehr oder minder fließenden Übergang zwischen den beiden – in diesem Sinne bin ich der MLU voraus. Was macht man denn so anlässlich des fünften Blog-Geburtstags? Man veröffentlicht eine Liste von Beiträgen, auf die man besonders stolz ist (steht zumindest so im Bloggen für Dummies-Guide, gleich hinter „Auf der Suche nach einem guten Titel? Suche Inspiration auf bild.de“). Also dann:Weiterlesen »