Hier noch ein paar ergänzende grafische Darstellungen zu gestern:
Das erste Bild [volle Auflösung hier] ähnelt dem aus dem ursprünglichen Beitrag. Allerdings sind hier die Ko-Zitationsmuster dargestellt – die Cluster basieren auf gemeinsamen Zitationen und beinhalten folgerichtig auch viele weitere Zeitschriften, außer unseren 10 führenden agrar- und umweltökonomischen. Die Cluster sind neu; u. a. merkt man, dass Ecological Economics sehr viele Verknüpfungen zu nicht-ökonomischen Umweltforschungszeitschriften hat, während die anderen Zeitschriften viel mehr in der eigenen ökonomischen Soße schmoren. Das Mainstream-Umweltökonomik-Cluster (JEEM, Environmental and Resource Economics) ist hier aus diesem Grund wesentlich näher an dem Agrarökonomik-Cluster, denn beide verweisen viel auf Publikationen in anderen (Mainstream-)ökonomischen Zeitschriften.
Das zweite Bild [volle Auflösung] zeigt die Ko-Autorschaften nach Institutionen. Da ich hier selbst keinen allzu guten Überblick habe (zumal viele der Institutionen US-amerikanisch sind, wie auch die Zeitschriften teilweise: Land Economics, JEEM, American Journal of Agricultural Economics sind sehr US-amerikanisch geprägt), überlasse ich die Interpretation dir, liebe Leserin.
Auf dem dritten Bild [volle Auflösung] sieht man Muster gemeinsamen Auftretens (co-occurence) von Keywords, mit denen die jeweiligen Artikel durch ihre Autor*innen versehen wurden. Auch hier erkennt man eher wenig überraschende Muster; die Cluster sind Agrarentwicklung (grün), Umwelt und Nachhaltigkeit (rot), Klimawandel (hellblau), Umwelt- sowie Agrarpolitik (gelb), Umwelt/Ökosystemdienstleistungen (rosa), ökonomische Bewertung (dunkelblau). Das gelbe Cluster verknüpft eindeutig Agrar- und Umweltökonomik, auch das dunkelblaue zeigt einige Querbezüge. Die anderen Cluster sind stärker disziplinär geprägt.
Das letzte Bild [volle Auflösung] zeigt Zitationsmuster diesmal nicht zwischen den 10 Zeitschriften, sondern zwischen dort veröffentlichten Papers (wobei die größe der Kreise der Gesamtzahl von Zitationen entspricht, auch außerhalb des analysierten Datensatzes). Hier scheinen die Cluster z. T. sehr exklusiv; so sieht man rechts unten bspw. das recht isolierte „Degrowth-Cluster“, mit Verbindungen lediglich zum lilanen „Nachhaltigkeits-Cluster“. Gelb ist das „Ökosystemdienstleistungen-Cluster“, das einige Verbindungen zu den „Bewertungs-Clustern“ grün, grünlich-braun und dunkelrosa aufweist. Das rote „Payments-for-Ecosystem-Services-Cluster“ scheint erstaunlicherweise recht isoliert (außer Verbindungen zum gelben) und umweltökonomisch geprägt, obwohl diese Thematik für Agrarökonomik besonders relevant sein dürfte (und andersherum). Auf der linken Seite der Grafik befinden sich eher isolierte agrarökonomische Cluster, z. B. das braune „Agrarmarktschock-Cluster“. Auch hier scheinen also die Verknüpfungen zwischen den beiden Disziplinen schwächer als man sich erhoffen würde.